2024
11. November 2024
Mit einem bisschen Wehmut waren wir bei den letzten längeren Reittouren und Ferienangeboten der Saison'24 unterwegs. Noch einmal gab es Ritte in alle Himmelsrichtungen und noch einmal hatten wir tolle zwei- und vierbeinige Truppen beisammen. In vollen Zügen haben wir die herbstliche Stimmung genossen, mal war alles düster und still und dann aber auch wieder sonnig, mit viel zu milden Temperaturen.
Wie jedes Jahr im Herbst, waren auch in diesem Jahr wieder viele Stammgäste dabei. Natürlich wurde viel gequatscht, zum Teil auch über die guten alten Zeiten. Gerade von den Stammgästen gab es aber auch besorgte Äußerungen über die Veränderungen unserer Landschaft in den letzten Jahren.
Leider mussten wir ihnen mitteilen, dass weitere Bauprojekte bereits in Arbeit bzw. Planung sind. Neben der bereits fertiggestellten Umgehungsstraße, werden bei uns nämlich gerade die größten Windkraftanlagen Hessens gebaut und dann laufen noch die Vorbereitungen für den Rhein-Main-Link. Der wird wahrscheinlich nicht nur unsere Jungpferdeweide platt machen, sondern auch noch alle benachbarten Hecken und Baumreihen. Auch die eine oder andere uralte Eiche muss diesem Projekt weichen, womit insgesamt wieder zahlreiche Lebensräume, Rückzugsorte und Brutstätten unserer Wildtiere ersatzlos zerstört werden.
Leider interessiert das bei uns vor Ort nur erschreckend wenige und manche werden sogar drei Kreuze machen, wenn das nervige Grünzeug und die Viecher endlich weg sind. Auch von denen, die an Autobahnbrücken hängen, sich am Boden festkleben oder Baumhäuser bauen, hört man gar nichts.
Zwar kann man bei uns noch immer den ganzen Tag durch unsere schöne Landschaft reiten, ohne jemanden zu sehen, trotzdem gibt es Veränderungen, die jedem Tier- und Naturfreund/in die Tränen in die Augen treiben.
Ja, die Energiewende zieht eine tiefe Spur durch unsere Landschaft und die Wasserlieferungen aus dem Burgwald an die Stadt Frankfurt entzieht ihr zudem noch das Wasser. Andere ländliche Regionen werden wahrscheinlich mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben und daher stellt sich die Frage, warum der Strom nicht da produziert wird, wo er gebraucht wird, anstelle ihn von der Nordsee kostspielig im ganzen Land zu verteilen.
Wir werden sehen, wie sich die Situation bei uns entwickelt und hin und wieder ein paar Fotos von den bedrohten Arealen posten.
Aktuell haben wir erstmal ein paar Fotos von den Touren und Ausritten der letzten Tage für euch.
Ach ja, unsere Termine 2025 nehmen Konturen an und die ersten Reservierungen sind auch schon eingegangen.
Einen schöne Woche euch!
12. Oktober 2024
Herbstlich ist es bei uns seit einigen Tagen. Allmählich verfärben sich die Wälder und wir hatten wettermäßig auch schon ein paar ganz schön ungemütliche Tage.
Herbstlich war auch unser letzter Wanderritt der Saison'24. Es ging noch einmal nach Bracht auf den Katharinen-Hof und wie immer hat alles prima geklappt. Wir hatten erfahrene Reiterinnen dabei und die Pferde liefen noch einmal wie die Feuerwehr. Vor allem am ersten Tag war es aber überraschend kühl und daher waren dicke Pullis und warme Jacken angesagt.
Etwas Sorgen haben uns aber die Bodenverhältnisse gemacht. Nach einer längeren trockenen Phase hat es bei uns kurzfristig etwas geregnet und daher war nur die oberste Schicht des Waldbodens durchnässt und somit sehr rutschig. An einer Galoppstrecke hat uns das dann ein Hufeisen gekostet. Zum Glück kommt das bei unseren Ritten eigentlich sehr selten vor. Trotzdem haben wir immer ein Hufbeschlag-Set dabei, was aber in diesem Fall nicht zum Einsatz kam. Wir haben nämlich eine Hufpflegerin (Christina Euscher) auf dem Hof und mit deren Equipment konnte abends im Quartier das Eisen wieder drauf genagelt werden. Im Prinzip haben wir für solche Ausnahmesituationen auch immer Hufschuhe da. Generell haben die sich aber in unserem Betrieb nicht bewährt und kommen daher nur selten zum Einsatz.
Das Hufbeschlag-Set ist übrigens sehr leicht und man kann es in der Ledertasche gut transportieren. Die Zange hat alle nötigen Tools, um im Notfall den Beschlag zu richten. Wir haben immer noch ein paar Hufnägel dabei und verpacken das Ganze dann wasserdicht in der Packtasche. Es fehlt nur eine kleine Hufraspel, die könnte man sich aber gegebenenfalls auch noch dazu packen.
Unser Set hat schon viele Jahre und unzählige Ritte auf dem Buckel. Keine Ahnung, wo man so etwas heute kaufen kann. Oft findet man aber solche praktischen Tools beim Militär. Zum Beispiel bei den Gebirgsjägern. Die sind ja noch mit Haflingern und Maultieren als Tragtiere unterwegs und haben daher noch interessantes Equipment fürs Wanderreiten.
Neben dem Hufbeschlagset haben wir noch diverse andere Utensilien in unserem „Notfallpaket“. Das da ein Erste-Hilfe-Set dabei ist, sollte selbstverständlich sein. Andere Gegenstände haben eine Geschichte und daher eine Berechtigung dabei zu sein. Das Taschenmesser ist zum Beispiel nach einem Zwischenfall mit einem eingewachsenen Elektrozaun in unsere Packtasche gewandert. Damals hat das Feuerzeug einer Reiterin uns bzw. das Pferd gerettet.
Insgesamt macht es für uns Sinn, nicht blauäugig unterwegs zu sein und sich stattdessen ein gut durchdachtes Notfallequipment zusammen zu stellen. Dann ist ein kleines Wehwehchen schnell versorgt und sollte es dann doch zu einem schwerwiegenden Zwischenfall kommen, ist man zumindest gut vorbereitet.
Bei uns läuft zum Glück aktuell alles ganz entspannt. Die Pferde sind alle wohlauf und es wird insgesamt etwas ruhiger. Damit die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, steht heute ein Kartoffelfeuer mit einem 2-stündigen Ausritt zuvor auf dem Programm. Das Wetter ist bestens und daher steht uns ein toller Tag bevor. Schaun mer mal!
26. September 2024
Eine nette Truppe von pferdebegeisterten Frauen hatten wir beim vergangenen Reitwochenende beisammen. Bei „Kaiserwetter“ haben wir mit ihnen ordentlich Kilometer im Sattel gemacht und quasi in allen Himmelsrichtungen unsere Gegend erkundet. Den Pferden war es allerdings ganz eindeutig zu warm.
Bereits im Schritt waren sie klatschnass geschwitzt und insgesamt ein bisschen platt. Das kann aber auch an der Jahreszeit liegen. In den Übergangsmonaten im Frühjahr und im Herbst setzt ihnen der Fellwechsel und die instabile Wetterlage immer sehr zu. Oft kommt dann auch noch eine Futter- und Haltungsumstellung dazu und daher kann es in dieser Zeit vermehrt zu Koliken und anderen gesundheitlichen Problemen kommen. Aktuell geht es unseren Vierbeinern aber sehr gut. Sie tummeln sich auf unseren Weiden und sind nur an den Wochenenden für unsere Reittouren an der Reitanlage. In der Woche halten nur ein paar Oldies und Ekzemer die Stellung am Stall, damit der Reitschulbetrieb noch aufrechterhalten werden kann.
Ansonsten laufen bei uns gerade die Vorbereitungen für den letzten Wanderritt der Saison'24 auf Hochtouren und daher haben wir noch einmal richtig viel zu tun. Danach werden wir die Reithosen gegen Arbeitshosen austauschen, denn es gilt die Winterquartiere für unsere zahlreichen Pferde her zu richten. Wie immer haben wir viele Ideen, wie wir die Arbeitsabläufe auf dem Hof optimieren und unseren Pferden möglichst viel Lebensqualität bieten könnten. Es ist nur fraglich, was wir hiervon überhaupt realisieren können.
Schaun mer mal!
01. September 2024
Einen Einstand und einen Ausstand haben wir bei unserem 2-tägigen Spätsommer-Wanderritt am vergangenen Wochenende gefeiert.
Nachdem am Samstagmorgen ein Pferd aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist, kam eine kleine Islandstute ganz unerwartet zu ihrem ersten Wanderreit-Einsatz. Schließlich hat sie ihren Wanderreit-Einstand dann bravourös gemeistert. Was für ein tolles Pferd! Vor ein paar Monaten haben wir sie in einem total verwahrlosten Zustand gekauft und wir sind so froh, dass wir sie jetzt bei uns haben. Bei Gelegenheit werden wir hierzu noch ein paar Zeilen veröffentlichen.
Für unseren „Gustur“ war es dagegen der letzte Wanderritt in seinem Leben und daher waren wir bei diesem Ritt auch mit bisschen Wehmut unterwegs. Aus Altersgründen wird er nur noch bei kleineren Ritten dabei sein. Gut zwei Jahrzehnte war er für Kerstin und unsere Reitgäste ein extrem zuverlässiger und zugleich auch ein sehr fleißiger Begleiter. Natürlich hat Kerstin ihn bei seinem letzten Wanderritt selbst geritten und wie immer hat er seinen Job als "Führpferd" spitzenmäßig erledigt.
Wahrscheinlich hat er bei den unzähligen Reittouren und Ausritten unseren Erdball schon mehrfach umrundet. Nun soll er mit den anderen „Jungs“ seinen Lebensabend genießen und vielleicht wird er ja so alt wie Gandur (43 Jahre) und Hufa (45 Jahre).
Ansonsten hatten wir einen sehr schönen Ritt mit netten Leuten, fleißigen Pferden und einem guten Quartier auf dem „Katharinenhof" in Bracht. Es war nur viel zu warm für die Pferde. Vor allem am Sonntag war die Hitze kaum auszuhalten.
Nun ist bei den Pferden erstmal Regeneration angesagt und dann stehen noch drei weitere längere Ritte an. Direkt beim nächsten Wanderritt ist kurzfristig noch eine Frau abgesprungen. Vielleicht möchte da noch jemand „Last Minute“ mit reiten?
Schaun mer mal!
27. August 2024
Alles wird gut! Zum Abschluss der Sommerferien hatten wir noch einmal eine ganz entspannte Woche mit tollen Kids und tollen Betreuerinnen. Es gibt doch noch Leute, auf die man sich verlassen kann und Jungs und Mädels, mit denen man quasi Pferde stehlen könnte. Super!
Wettermäßig füllte es sich allerdings schon ein bisschen herbstlich an. Insgesamt war es etwas kühler und teilweise sehr windig. Zu heiß war es dagegen bei unserem Sommersternritt nur eine Woche davor. Die Pferde haben sich daher ganz schön durchs Gelände geschleppt. Früher war eigentlich das Frühjahr und der Herbst unsere bevorzugte Wanderreitzeit und damit sind wir solchen Hitzeschlacht aus dem Weg gegangen. Wir müssen aber unser Programm den Wünschen unserer Gäste anpassen und die sind auch gerne im Hochsommer mit den Pferden im Rahmen von Wanderritten unterwegs. Es gilt also eine pferdefreundliche und trotzdem attraktive Lösung des Problems zu finden und bei der Planung der nächsten Saison zu berücksichtigen.
Zum Glück hatten wir aber bei dieser Hitzeschlacht eine wirklich nette Truppe von Frauen beisammen und daher war es trotzdem ein sehr schönes Wochenende.
Aktuell genießen unsere Pferde gerade ein paar Tage auf der Weide, bevor wir dann am kommenden Wochenende schon wieder einen Wanderritt haben. In den nächsten Tagen werden auch wieder unsere Reitkurse starten und es wird insgesamt wieder etwas Normalität einkehren.
Leider sind in den ereignisreichen vergangenen Wochen viele Arbeiten auf den Weiden und an der Reitanlage liegen geblieben und daher wird es in der nächsten Zeit viele Überstunden bei uns geben. Schließlich kommt der nächste nasse und matschige Winter auf uns zu und eigentlich wollten wir gut vorbereitet in diese ungemütliche Zeit gehen. Was wir da noch schaffen? Schaun mer mal!
18. August 2024
16 Schulpferde waren in den ersten Wochen der Schulferien im Einsatz und da sie vor allem in der ersten Woche immer zeitgleich unterwegs waren, ging es ganz schön rund auf unserer Reitanlage. Alle Putzplätze im Stall und außerhalb waren belegt und daher war ein gewisses Maß an Disziplin und Ordnung bei den Kids gefragt. Wie immer hat aber alles prima geklappt, denn gerade die kleinen Dinge, die eine sichere und harmonische Zusammenarbeit von Pferd und Reiter/innen garantieren, stehen bei uns ganz oben auf dem Lehrplan und daher agieren alle rücksichtsvoll und umsichtig.
Wie immer haben wir bei unserem Reitprogramm einen Mittelweg zwischen einem intensiven Reitkurs und entspannten Ausritten sowie spielerischen Reiteinheiten angeboten. Da wir es bei den reiterlichen Vorkenntnissen mit der vollen Bandbreite zu tun hatten und zu dem auch noch sehr unsichere und ängstliche Kids dabei waren, galt es allerdings sehr vorsichtig zu agieren. Insgesamt hat aber alles sehr gut geklappt und wir hoffen, dass wir den Kids einen respektvollen und liebevollen Umgang mit dem Pferd vermitteln konnten und das ist schließlich das Wichtigste überhaupt!
Parallel lief im Gästehaus noch unser sonstiges Begleitprogramm. Hierbei hat man es aber zunehmend mit kleinen „Stubenhockern“ zu tun und die verbringen gerne viel Zeit mit ihren Smartphones und Tablets. Daher gab es leider etwas weniger Outdooraktivitäten. Insgesamt waren aber alle Jungs und Mädels vollkommen unkompliziert und man konnte prima mit ihnen zurechtkommen.
Problematisch war dagegen die Situation bei den Betreuerinnen. Lediglich die zwei jungen Frauen in der ersten Ferienwoche sind planmäßig angereist und haben uns bei den Kids unterstützt. Insgesamt 6 weitere haben sich sehr kurzfristig gegen eine Mitarbeit entschieden und nur 3 haben sich überhaupt abgemeldet. Man kann da nur gute Besserung wünschen! Hier hat man es mit einer erschreckenden Portion an Unzuverlässigkeit und Gleichgültigkeit zu tun. Vielleicht ist es daher besser, dass es mit der Betreuung nicht geklappt hat. Schließlich muss man sich auf die Leute verlassen können und bei den Mädels ist das leider fragwürdig. Zum Glück haben wir für die letzte Woche noch eine Erzieherin gefunden, die uns bei den Kids unterstützt und in Zukunft werden wir nur erwachsene Betreuerinnen für die Reiterferien engagieren. Vielleicht finden wir in Marburg ein paar Studentinnen, die Lust auf Pferde und Kinder haben. Schaun mer mal!
12. Juli 2024
Still war das Kids-Wanderreitcamp 2024! Unsere jungen Reitgäste im Alter von 12-16 Jahren waren nicht gerade Plaudertaschen und daher sind wir zwei Tage quasi schweigend durchs Gelände geritten. Ansonsten hat alles prima geklappt. Die Mädchen waren sehr nett und haben bei allen Aktivitäten rund ums Pferd fleißig mit angepackt. Auch auf dem Pferd haben sie eine sehr gute Figur gemacht. Mit etwas Anleitung konnten sie somit problemlos die ersten längeren Reittouren in ihrem Leben absolvieren. Zudem sind die Pferde super gelaufen und das ideale Reitwetter hat das gelungene Reitwochenende komplettiert. Da gibt es nichts zu meckern.
Ansonsten laufen bei uns gerade die Vorbereitungen für die erste Woche der Sommer-Reitfreizeiten und daher haben wir extrem viel zu tun. Quasi der gesamte Betrieb muss auf den sommerlichen Ansturm vorbereitet werden und das ist nach den vergangenen arbeits- und ereignisreichen Wochen ein Kraftakt. Parallel laufen zum Abschluss vor den Sommerferien noch unsere „Picknickausritte" in den Kinderreitkursen und bei unseren zahlreichen erwachsenen Reitschülern/innen wird es abends ähnliche Ausritte ebenfalls noch geben. Vielleicht reiten wir hoch auf den Christenberg oder machen wie die Kids ein Picknick im Gelände. Schaun mer mal!
09. Juli 2024
Eine wässrige Suppe mit Wiesencobs und Melasseschnitzeln haben unsere Oldies heute Morgen bekommen und zwei weitere wässrige Mahlzeiten werden über den Tag noch dazu kommen. Das „Topping” ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich und muss daher individuell zusammengestellt werden. Gegebenenfalls können daher noch ein paar Pellets oder etwas Müsli dazu kommen.
Es ist heute wieder ganz schön heiß und daher gilt es eine Dehydrierung bei unseren alten Pferden zu verhindern. Leider kann die Wasserversorgung bei den Oldies nämlich ein Problem sein und daher gilt es vorausschauend zu agieren. Außerdem können sie die wässrige Brühe sowieso besser schlürfen.
Ein anderes Wasserproblem haben wir gerade auf einigen Weiden. Dort haben wir definitiv zu viel davon. Einzelne Stellen sind richtig matschig und an manchen steht sogar richtig Wasser drauf. Kleine Rinnsale, die sonst nur wenig Wasser führen oder im Sommer oft trocken fallen, führen jetzt richtig Wasser. Unsere „Hosenscheißer“ springen da leider nicht drüber. Daher haben wir kleine Brücken aus stabilen Paletten und Brettern zusammengeschraubt. Das klappt zum Glück prima. Immerhin lernen die Pferde damit, über Brücken zu gehen und daher sollten Wippen und Holzstege bei zukünftigen Trailparcours kein Problem mehr sein.
Ach ja, der Eimer links ist übrigens für unsere Schweine. Die machen uns leider gerade auch Sorgen. Sie haben nämlich bei dem Sauwetter der letzten Monate den Stall kaum verlassen und daher sind ihre Klauen zu lang. Leider sind sie bei der Klauenpflege etwas unkooperativ und daher hatten wir schon den Tierarzt da. Wahrscheinlich müssen sie dazu sediert werden und das ist nicht ungefährlich. Hoffentlich geht alles gut!
Schaun mer mal!
21. Juni 2024
Halbzeit! Die erste Hälfte der Saison 2024 ist weitestgehend vorüber und wir haben bereits ordentlich Kilometer im Sattel gemacht. Bis es in der zweiten Hälfte im November etwas ruhiger wird, werden voraussichtlich noch eine ganze Menge dazu kommen.
Vorübergehend werden im Juli und August jetzt erstmal unsere Ferienangebote das Zepter in die Hand nehmen und ab Anfang September startet dann unsere Wanderreitsaison noch einmal so richtig durch.
Wettermäßig ging es in den letzten Wochen drunter und drüber. Nicht selten haben wir uns bei unseren Ritten durch Sturm und Regen gekämpft und manchmal war es extrem kalt oder plötzlich unangenehm warm.
Auch beim 2-tägigen Sternritt „Drafnar“ am vergangenen Wochenende war es ziemlich kühl und teilweise ganz schön stürmisch. Dank unserem erfahrenen zwei- und vierbeinigen Team hat aber wie immer alles prima geklappt und die Pferde fanden das kühle Wetter sowieso klasse.
An diesem Wochenende machen wir gerade eine kleine Verschnaufpause. Es gibt nur ein paar kleine Ausritte und dann kommen die Pferde wieder auf die Weide. Langeweile wird allerdings nicht aufkommen. An unserer alten Reitanlage und auf unseren Weiden ist nämlich viel Arbeit liegen geblieben und da können wir uns mit Sicherheit so richtig austoben.
Seit Februar läuft unser Betrieb bereits auf Hochtouren und daher ist es auf unseren diversen Seiten im Internet ruhig geworden. Quasi 7 Tage in der Woche wird geritten und zwischendrin müssen noch alle anderen Arbeiten erledigt werden. Daher ist die 70-Stunden-Woche bei uns ganz normal.
Bis zum Start der Sommerferien stehen noch ein Wanderreitwochenende für Erwachsene und das Kids-Wanderreitcamp auf unserem Terminkalender. Wir sind gespannt, wie sich der Wanderreit-Nachwuchs in diesem Jahr schlägt. Schaun mer mal!
10. Mai 2024
43 Jahre ist unser Bärchen „Gandur" alt und damit ist er altersmäßig noch nicht einmal der Spitzenreiter in unserem Pferdebestand. Die alte Zuchtstute „Hufa“ hat noch ein paar Tage mehr auf dem Buckel und ist somit unangefochten unser ältestes Pferd. Beide sehen noch richtig gut aus und der Gandur hat sogar ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Gemeinsam mit ein paar anderen „Remmesweiler-Pferden” haben wir ihn vor vielen Jahren als Jährling gekauft und seit dieser Zeit lebt er auf unserem Hof. In dem Wallach „Lettir“ hat er einen treuen Freund gefunden. Die beiden sind Seite an Seite durchs Leben gegangen und natürlich hat Lettirs Tod ihn hart getroffen. Auch der Großteil unserer alten Garde ist bereits gegangen und daher hat er schon viele Kameraden verloren. Dazu gehören Hordur, Hjortur, Flugsvinn, Hrafn, Kopur, Lettir, Snerrir, Jarpur, Menja, Frekja, Skerpla, Kalzi, Snori, Mosi, Skotti, Selur, Skengur und noch viele mehr. Kürzlich mussten wir leider auch noch den Svipur einschläfern lassen. Es gab bittere Tränen auf unserem Hof, denn er war so ein feiner Kerl. Alle haben jahrzehntelang das Treiben auf unserem Hof geprägt und unzählige Reitschüler/innen glücklich gemacht.
Unter dem Sattel war Gandur eine Mischung aus einem frechen Lausbub und einem ängstlichen Pferd. Man musste also mit Bedacht mit ihm agieren. Aufgrund seiner Größe und seinem fleißigen Gang war er bei vielen Wanderritten dabei und hat so manchen großen und schweren Reitgast geschleppt. Das hat natürlich seinen Tribut gefordert und daher ist er ganz schön kaputt im Rücken.
Aktuell geht es ihm aber gut und mit seiner rosafarbenen Fliegendecke sieht er aus wie der rosarote Panther. Mal schauen, wo die Reise mit ihm noch weitergeht.
Schaun mer mal!
29. April 2024
Ein sonniges und vor allem warmes Plätzchen war bei uns in der vergangenen Woche heiß begehrt. Wir hatten nochmal ein paar richtig kalte Tage und das war nach der warmen Wetterlage zuvor schon ein bisschen gemein. Die dicken Pferdedecken und unsere warmen Klamotten hatten wir eigentlich schon weggeräumt. Nun mussten wir sie und auch das sonstige Winterequipment (z.B. die Rotlichtlampen) noch einmal hervorholen. Die Pferde fanden das Wetter klasse und waren entsprechend munter und auch unsere Ekzemer haben noch einmal aufgeatmet. Bereits die ersten warmen Tage im April haben nämlich gezeigt, dass es ein schlimmes Mückenjahr gibt und daher haben wir einigen noch ein paar unbeschwerte und mückenfreie Tage auf der Weide gegönnt.
Zum Glück haben wir einige geschützte Weiden mit massiven Weidehütten und die bieten den Pferden bei solchen extremen Wetterlagen ausreichend Schutz.
Ansonsten geht es aktuell bei uns wanderreitmäßig so richtig ab und wir haben richtig viel zu tun. Eigentlich benötigen wir dringend zusätzliche Arbeitskräfte an unserer Reitanlage und auch an unserem Gästehaus. Das Ganze gestaltet sich aber sehr schwierig.
Zum Glück wird das Wetter etwas besser. Wir hoffen, dass somit die Weidesaison richtig durchstarten kann und wir somit etwas „Luft“ an der Reitanlage bekommen.
Schaun mer mal!
30. März 2024
Haarig geht es bei uns aktuell zu und daher hat unser „Putzgeschwader“ alle Hände voll zu tun. Dazu gehören unsere Reiter/innen und ein paar ehrenamtliche Helferinnen, die sich vor allem um die vielen Oldies und um die anderen „Rumstehchen” kümmern. Überall stehen gut gefüllte Haareimer herum und die vielen Piepmätze an unserer Reitanlage können sich über reichlich Nistmaterial freuen.
Insgesamt herrscht eine frühlingshafte Stimmung und daher sind die Pferde auch schon ganz schön munter. Auf den Ausläufen wird ausgiebig gespielt und getobt und beim Reiten sind sie ganz schön flott unterwegs. Wie immer gilt es gerade jetzt besonders vorsichtig zu agieren. Pferd und Reiter/innen können sich hier überschätzen und da kann es zu Verletzungen oder Unfällen kommen.
Ein besonderes Augenmerk haben wir gerade auf die Fütterung unserer Pferde. Durch den Fellwechsel durchleben sie im Frühjahr und Herbst immer eine kritische Phase. Es gilt, durch Futterergänzungen möglichst naturnah und individuell zu unterstützen und gegebenenfalls vorhandene Defizite auszugleichen. Das kann allerdings in der Herdenhaltung aufwändig sein und daher nutzen wir Futtersäcke oder Futtereimer.
Sie werden mit individuellen Rationen gefüllt und dann den Pferden einfach umgehängt. Letztere lassen sich im Handumdrehen aus einem alten Futtereimer, ein paar Kabelbindern und einem alten Halfter kostengünstig zusammenbauen.
Nun hoffen wir, dass unsere Pferde gut durch das Frühjahr kommen und problemlos in die Weidesaison starten. Sie scheint früh zu kommen. Schaun mer mal.
3. Februar 2024
Frühlingshaft war es bei uns in den letzten Tagen und das hat mal so richtig gut getan.
Mit dem Sonnenschein tagsüber und dem leichten Frost nachts könnte es gerne so weitergehen.
Zuvor hatten wir nach wochenlangem Schmuddelwetter einige saumäßig kalte Tage und sogar eine ordentliche Portion Schnee. Während die Pferde das stramme Winterwetter klasse fanden, hat uns vor allem die Grundversorgung der Pferde mit Wasser und Futter ganz schön auf Trab gehalten.
Vor allem die Versorgung der vielen alten Pferde ist bei solchen frostigen Temperaturen immer ein regelrechter Kraftakt. Sie verschmähen oft das eiskalte Wasser und ihre Fütterung der Wiesen- oder Heucops kann bei extremer Kälte problematisch sein. Im Prinzip bräuchte man angenehm warm temperiertes Trinkwasser und beheizte Futtertröge. Beides haben wir nicht und daher versuchen wir, das Wasserdefizit durch eine lauwarme Wiesencops-Suppe zu kompensieren. Diese sollten die Oldies dann möglichst zügig schlürfen, denn eingefrorene Cops können zu schweren Koliken führen. Es gilt also ständig ein kritisches Auge auf die Pferde zu haben und gegebenenfalls bei Problemen sofort zu reagieren. Das Ganze ist extrem zeitaufwändig und muss zu den sonstigen Arbeiten auf dem Hof erledigt werden. Daher gab es leider nur wenige Spaziergänge und Ausritte im Schnee. Natürlich haben wir aber die eine oder andere frostige Runde gedreht und natürlich kam da klamottenmäßig die „Zwiebeltechnik” zum Einsatz. Die haben wir übrigens auch bei einigen Pferden eingesetzt. Neben den dicken Thermodecken haben wir leicht gefütterte Outdoordecken mit einer Abschwitzdecke darunter aufgemotzt. Somit hatten wir genug Decken, um alle „Sorgenkinder” warm einpacken zu können.
Nun ist es schon seit ein paar Tagen deutlich wärmer und es hat ausnahmsweise nicht geregnet. Große Schwärme von Kranichen sind über unser Dorf gezogen und ein Hauch von Frühling liegt in der Luft. War es das schon mit dem Winter oder kommt es noch dicke?
Schaun mer mal!