Islandpferdehof 

Burgwald-Trekking

Unser Reiterhof - Tagebuch 2018

23. Dezember 2018

 

Liebe Reiterfreude/innen,  

wie immer in der Weihnachtszeit ist bei uns etwas Ruhe eingekehrt. Alle Pferde haben ihre Winterquartiere bezogen und ihre Versorgung hält und ganz schön auf Trab. Erfreulicherweise hat es inzwischen schon etwas geregnet und es bleibt zu hoffen, dass das so weiter geht. Natürlich sind wir noch immer täglich bei Wind und Wetter mit den Pferden unterwegs und zwischendurch kommt die Geselligkeit auch nicht zu kurz. Die eine oder andere Tasse Glühwein wurde schon getrunken und bei den Weihnachtskeksen haben wir auch schon ordentlich zugeschlagen. Unsere zahlreichen Weihnachtsausritte waren eine feucht-fröhliche und saumäßig kalte Angelegenheit. Trotzdem war die Beteiligung und Stimmung super.  

Für die Bescherung an „Heiligabend“ haben wir schon ordentlich eingekauft. 65 Pferde, 3 Hühner, 5 Laufenten, 2 Hunde, 5 Katzen und 3 Schweine sollen schließlich ein ganz besonderes Weihnachtsmenu bekommen und daher türmen sich bereits Berge von Karotten, Roter Bete, Äpfel und diverse Kraftfuttersäcke in unserer Futterkammer auf. Bevor wir selbst zum gemütlichen Teil übergehen können, haben wir also noch einiges zu tun.  

Das Jahr 2018 neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Für uns war es ein ganz besonderes Jahr! Einerseits haben wir aufgrund unseres 50-jährigen Firmenjubiläums in Erinnerungen geschwelgt und die vergangenen 50 Jahre, mit all seinen Höhen und Tiefen, noch einmal Revue passieren lassen. Andererseits liegt ein äußerst erfolgreiches und stimmungsvolles Jahr hinter uns, was uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Unseren zahlreichen Kunden/innen sagen wir „Danke“ für ihr Vertrauen und für die vielen schönen Ritte, die wir miteinander gemacht haben und bei unserem fleißigen zwei- und vierbeinigen Team, möchten wir uns dafür bedanken, dass sie durch ihren unermüdlichen Einsatz das alles überhaupt erst ermöglich.  

In diesem Sinne wünschen wir Euch ein frohes Fest und einen guten Ritt ins neue Jahr.  

Euer zwei- und vierbeinige Burgwald-Trekking-Team und die Fam. Muth  

Ach ja, die neuen Termine sind online. Vielleicht findet ihr etwas Passendes. Wir würden uns freuen, wenn wir Euch wieder bei uns begrüßen dürfen. 

08. Dezember 2018

Ein ziemliches Sauwetter hatten wir in den vergangenen Tagen. Die meisten Zwei- und Vierbeiner laufen bereits mit ihren „Strampelanzügen“ herum. Nach dem scheinbar endlosen Sommer, sind die ersten nasskalten Tage ziemlich unangenehm. Insgesamt hat man das Gefühl, dass wir den Herbst irgendwie übersprungen haben und daher ist es komisch, dass in zwei Wochen schon Weihnachten ist. Vor zwei Wochen hatten wir schon einen Tag richtig Schnee und die Pferde haben sich darüber wie Bolle gefreut. Sogar unsere Oldies haben ausgiebig im Schnee gespielt und getobt.  

Gestern hatten wir den letzten Halbtageskurs für dieses Jahr. Ab Januar 2019 gibt es für Einsteiger/innen und Fortgeschrittene neue Termine und Inhalte. Momentan laufen nur noch unsere Reitkurse und die diversen Weihnachtausritte.  

Inzwischen bekommen wir ständig Futterlieferungen und wie befürchtet ist das eine unerfreulich kostspielige Angelegenheit in diesem Winter. Nicht nur das Rauhfutter ist teurer geworden, sondern auch das gesamte Kraft- und Ergänzungsfutter. Wir sind allen Landwirten und Futterhändlern dankbar, die uns zu normalen Preisen beliefern. Es gibt aber auch einige Kandidaten, die jetzt ordentlich Geld machen und mit denen wir in den nächsten Jahren keine Geschäfte mehr machen werden.  Man kann nur allen Pferdleuten raten, ähnlich zu verfahren. Insgesamt wird die gesamte Futtersituation in diesem Winter spannend und man kann nur hoffen, dass sich das Ganze im kommenden Jahr wieder normalisiert. Sonst wird sich gesamte Pferdebranche neu aufstellen müssen und auch bei den „Nutztieren“ müsste sich einiges tun. Schaun mer mal. 

 

02. Dezember 2018

Mit oder ohne Reithelm - ist das überhaupt eine Frage? Natürlich nicht! Jegliches Reiten ohne Helm ist einfach nur blöd und damit basta. Dabei sind das Alter der Reiter/innen, der Reitstil und die Situation, in der man Reiten geht, vollkommen egal. So bläue ich es unseren Reitschülern/innen zumindestens ein und hoffe, dass Sie diese Regel immer befolgen werden. Es liegt nämlich in der Natur der Dinge, dass die Reiterei niemals 100% sicher ist. Insbesondere im Gelände spielen für die Sicherheit der Reiter/innen viele Faktoren eine Rolle. Man kann nie garabtieren, dass nichts passiert und dann schützt ein guter Reithelm zumindestens den Kopf. Ich selbst hatte vor ein paar Jahren eine unerfreuliche Serie. Ich habe mich innerhalb von zwei Jahren gleich zweimal im Galopp kopfüber überschlagen. Das geht so schnell, da hat weder das Pferd noch der/die Reiter/in eine Chance das zu verhindern. Beide Male saß ich auf sehr erfahrenen und ruhigen Schulpferden und die gesamten äußeren Bedingungen wie z.B. die Bodenverhältnisse waren ebenfalls total unproblematisch. Eventuell waren wir alle schon zu entspannt und daher nicht aufmerksam genug. Beide Male haben sich die Pferde regelrecht mit dem Nasenrücken in den Boden gebohrt und eine Rolle über den Rücken gemacht. Bei mir ging es mit dem Gesicht voran in Bauchlage gen Boden. Zum Glück haben wir uns alle, bis auf ein paar Hautabschürfungen, nichts getan. Doch ohne meinen guten Casco „Champ“ wäre das Ganze für mein Gesicht übel ausgegangen. Bei beiden Stürzen war ich extrem stolz auf die Mädchen die dabei waren. Bis ich mich wieder aufgerappelt hatte, waren sie schon alle abgesessen und hatten mein Pferd eingefangen. Genauso nehmen wir es immer wieder im Unterricht durch und das fruchtet offensichtlich. Insgesamt spielt das Thema „Unfallverhütung“ auf unserem Hof eine große Rolle. In regelmäßigen Abständen gibt es Unterrichtseinheiten zu diesem Thema. Sie beinhalten die komplette Arbeit mit dem Pferd und es werden auch kritische Situationen angesprochen und durchgespielt. Der Erfolg von diesen „Vorsichtsmaßnahmen“ sieht so aus, dass im gesamten Jahr 2018 kein einziges Kind vom Pferd gefallen ist und bei den Erwachsenen waren es nur zwei Einstellerinnen, die von ihren Pferden gestürzt sind, was mit unserem Reitbetrieb also nichts zu tun hat. Diese Quote ist bei dem regen Betrieb auf unserem Reiterhof natürlich wahnsinnig gut und wir hoffen, dass das so weiter geht.

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, warum ich in der besinnlichen Weihnachtszeit, auf so einem unerfreulichen Thema herum reite. Nein, ich will keine Reithelme in meiner „Wanderreit-Truhe“ verkaufen, so viele Reithelme haben wir auch gar nicht im Sortiment. Vielmehr habe ich mich in den letzten Monaten oft geärgert, wie sorglos viele mit dem Thema „Unfallverhütung“ umgehen und ich habe mich noch mehr darüber geärgert, wie wenig das Ganze viele Eltern interessiert. Dass sich unser gesamtes Team so viel Sorgen um die Sicherheit unserer Reitschüler/innen macht und dementsprechende Maßnahmen ergreift, interessiert keinen. Erschreckend oft interessiert die Sicherheit beim Reiten gar nicht und wir werden sogar von Eltern gedrängt, ein höheres Risiko einzugehen. Vor allem bei den Reiterferien haben wir mit solchen Forderungen immer wieder Probleme. Wir geben an dieser Stelle den „Kelch“ gerne weiter und raten das Kind wo anders zum Reitkurs zu schicken oder die Reiterferien bei einem anderen Anbieter zu buchen. Schließlich haben wir die Verantwortung und werden uns daher nicht dazu drängen lassen ein unnötiges Risiko einzugehen. Dass andere Privatleute und Reitbetriebe das Ganze wesentlich entspannter sehen, sieht man in unserer Region erschreckend oft. Da sind schon die kleinsten Reiter/innen ohne Helm und oft auch ohne Sattel und richtiges Zaumzeug alleine mit den Pferden im Gelände unterwegs und das interessiert gar keinen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Behörden und Versicherungen, bei so einem fahrlässigen Verhalten sowohl die Pferdebesitzer und auch die Eltern einmal zur Brust nehmen. Leider passiert das aber erst dann, wenn sich ein Kind bereits verletzt hat und das ist natürlich einfach nur saublöd.  

Leider habe ich einmal wieder zu viel geschrieben. Sollte die Zeilen aber dazu helfen, dass sich wieder mehr mit dem Thema „Unfallverhütung“ auseinander gesetzt wird, dann hat es sich gelohnt sie zu schreiben.

Einen schönen 1. Advent wünsche ich!!! 

18. November 2018

Einen „Winterhaarschnitt“ haben Anna und Christina einigen Schul- und Privatpferden in einer Nacht- und Nebel-Aktion verpasst. Bis auf unseren Gustur, der nach seiner Zahn-OP am Kopf und Hals noch ein bisschen ängstlich ist, haben alle Pferde das Ganze problemlos über sich ergehen lassen. In der Regel bekommen sie einen Latz am Hals fei geschoren und auf beiden Seiten am Bauch einen Rallystreifen. Bei Pferden mit einer besonders dicken Mähne, scheren wir außerdem noch ganz oben am Mähnenansatz einen Streifen, um einen möglichen Pilz- oder Parasitenbefall vorzubeugen. Bei den Rallystreichen seitlich am Bauch achten wir immer peinlichst genau darauf, dass der Streifen vom Ellenbogen bis zum Knie geht und unterhalb der breitesten Stelle des Bauchs platziert wird. Sonst besteht nämlich die Gefahr, dass das Regenwasser nicht über die breiteste Stelle herunter tropft, sondern in die Unterwolle unterhalb der Streifen läuft und die Pferde somit einen nassen Bauch haben. Soviel ich weiß, kommt die Strichschur ursprünglich aus England und da hat man anfänglich auch das Ellenbogen- und Kniegelenk freigeschoren. Aufgrund der oftmals nass-kalten Witterung in England haben die Pferde und Ponys dann aber mit rheumatischen Problemen zu kämpfen gehabt und deshalb lässt man das Fell an den Gelenken jetzt meistens stehen. In der Regel scheren wir die Pferde immer Anfang bis Mitte Oktober und dann wächst das Fell bis zum Winter noch ein bisschen nach. Der Vorteil von der Strichschur ist, dass die Pferde nicht nur weniger schwitzen, sondern auch schneller trocknen. Bei den warmen Temperaturen der letzten Wochen tagsüber und den kühlen Nächten ist die Strichschur für unsere „Arbeiter/innen“ also ideal.

Ansonsten rüsten wir uns allmählich für den Winter. Aufgescheucht durch ein paar kalte Nächte Anfang November haben wir ordentlich Gas gegeben und bereits seit zwei Wochen die Reitanlage frostsicher gemacht und die Pferde in ihren Winterquartieren untergebracht. Allerdings haben wir uns schon geärgert, denn das Wetter ist immer noch ziemlich mild und unproblematisch und daher hätten die Pferde noch ein paar Tage auf den Weiden bleiben können.

In unserer Reitschule wird es allmählich etwas ruhiger und das ist auch gut so. Bis Mitte November waren unser Gästehaus und unsere Reitschule quasi ständig ausgebucht und daher braucht unser zwei- und vierbeiniges Team eine kleine Verschnaufpause. Natürlich laufen unsere Reitkurse noch immer auf Hochtouren und in Form von ein- bis zweistündigen Ritten sind wir noch immer fleißig im Gelände unterwegs. Insgesamt wird es aber etwas ruhiger und wir nutzen die Zeit, um einige liegengebliebene Arbeiten an der Reitanlage zu erledigen und uns um unsere Pferde zu kümmern. Abends arbeiten wir fleißig an dem Programm für die Saison 2019. Einige neue Termine für unser Wanderreitprogramm und unsere Reiterferien-Angebote wurden bereits festgelegt und neue Inhalte und Termine für unsere beliebten „Halbtageskurse“ sind gerade in Arbeit. Stückchenweise werden sich also die Termine auf unserer Homepage verändern. Schaut bei Interesse immer mal wieder vorbei. 


21. Oktober 2018

Stimmungsvoll und noch einmal sehr erfolgreich endet allmählich unsere Wanderreitsaison 2018. Am kommenden Wochenende steht nur noch ein Tagesritt auf dem Programm, ansonsten bieten wir bis Anfang März 2019 nur noch 2-stündige Ausritte an. Während unser vierbeiniges Wanderreit-Team ganz allmählich die Hufe hochlegen kann und nur noch Regeneration und Ausgleichtraining auf dem Programm stehen, laufen bei den Zweibeinern bereits die Vorbereitungen für die kommende Saison.

Am vergangenen Wochenende hatten wir den letzten 2-tägigen Wanderritt der Saison. Begünstigt durch das super Wetter war dieser Ritt noch einmal ein absolutes Highlight. Unser Quartier war noch einmal in Bracht bei der Familie Althainz. Wir hatten eine sehr nette 8 köpfige Truppe beisammen. Es gab viele interessante Gespräche und es wurde auch viel gelacht. Manchmal sind wir aber auch schweigend durch den wunderschönen Burgwald geritten und haben einfach nur die herbstlich Stimmung und die absolute Ruhe genossen. Solltet ihr (unsere Mitreiterinnen) diese Zeilen lesen, dann noch einmal DANKESCHÖN für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten – es war sehr schön mit Euch!!!

Hier ist noch ein kleines Video von diesem Ritt! 

03. Oktober 2018

„Heute hier, morgen dort“ – ein Songtext, der sehr gut zu unseren Aktivitäten in den letzten Wochen passt. In der Woche sind wir mit unseren Reitkursen und den alltäglich anfallenden Arbeiten beschäftigt und an den Wochenenden schlagen wir uns im Rahmen unserer umfangreichen Wanderreitangebote in die Büsche. In den letzten Wochen hatten wir bereits diverse Tagesritte und jeweils einen Stern- und Wanderritte und das wird bis Mitte November so weitergehen. Damit es den Pferden nicht zu viel wird, tauschen wir sie immer wieder aus und stellen sie zur Regeneration ein paar Tage auf die Weide. Zum Glück haben wir es durchweg mit sehr netten und vollkommen unproblematischen Reitgästen zu tun, womit der arbeitsintensive Endspurt der Saison 2018 für unser zwei- und vierbeiniges Team sehr angenehm über die Bühne geht. Auch auf dem Pferd machen alle Reitgäste durchweg eine sehr gute Figur, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Früher hatten wir gelegentlich totale Anfänger/innen bei den Ritten dabei, womit alle Beteiligten ganz ordentlich zu kämpfen hatten. Natürlich sind immer viele Wanderreit-Einsteiger/innen dabei, was aber kein Problem ist. Wir lassen uns vor dem Abritt immer viel Zeit, um die Ausrüstung der Pferde und Reiter/innen (Sattel- und Zaumzeug, Sattelpacktaschen, Regenkleidung etc.) in Ruhe zusammen zu stellen. Kurz vor dem Abritt und während dem Ritt werden dann noch spezielle Situationen im Gelände besprochen und es gibt klare Anweisung bezüglich dem von uns bevorzugten Reitstil, den man als „Signalreiten“ bezeichnen kann. Dieser Reitstil beinhaltet, dass man die Hilfengebung auf kurze und klare Einwirkung einschränkt und ansonsten möglichst wenig auf das Pferd einwirkt. Des Weiteren wird noch einmal auf den Entlastungssitz hingewiesen, den wir im schwierigen und bergigen Terrain sowie in schnelleren Gangarten einsetzen.

Ein bisschen anstrengend war bei den diversen Wanderreitangeboten das zu gute Wetter. Teilweise waren wir bei hochsommerlichen Temperaturen unterwegs und das war für die sehr Pferde hart. Sie bekommen bereits ihr Winterfell, was sie sowieso immer ein bisschen mitnimmt und wenn sie dann mit dem dicken Pelz ran müssen, schwitzen sie natürlich gewaltig. Dann wird es nachts schon ganz schön kalt und man muss aufpassen, dass sie sich nicht noch eine Erkältung holen.

Heute hier, morgen dort – umschreibt allerdings auch den Leidensweg vieler Pferde: Die einen wechseln erschreckend oft und sorglos den Pensionpferdestall, bleiben allerdings immerhin bei einem Besitzer/in. Die anderen werden in ihrem Leben herumgereicht und müssen sich immer wieder an ein neues Umfeld gewöhnen. Besonderes Shettys machen in ihrem Leben so einiges mit. Für irgendwelche verwöhnte Prinzessinnen gekauft und oft als Spielzeug und Kuscheltier missbraucht, werden sie immer wieder weitergereicht. Oft mangelt es an einer artgerechten Haltung und an einer guten Ausbildung und daher wundert es einen nicht, dass die Kleinen oft treten und beißen. Bei anderen preisgünstigen Rassen wie z.B. Haflingern und Tinkern sieht die Situation ähnlich aus. Sie sind schnell gekauft und genauso schnell wieder verkauft. Das haben wir zumindest im letzten Jahr in unserem Pensionspferdestall so erleben müssen. Hier handelte es sich hier auch noch um alte Pferde, die - nachdem die anfängliche Euphorie verebbt war - monatelang bei uns rumstanden und dann wieder verscherbelt wurden. Bei dieser Aktion hatten wir es nicht nur mit mehreren „Mietnomaden“ zu tun, die uns noch im vierstelligen Bereich Stallmiete schulden, sondern hatten auch noch unfreiwillig Kontakt zu Leuten, die mit alten Pferden und Schlachtpferden handeln. Mit Tierliebe hat deren Handeln allerdings nichts zu tun, hier werden knallharte Geschäfte gemacht. Es wird schamlos gelogen und betrogen und es steckt erschreckend viel kriminelle Energie dahinter. Ach ja, Schutzverträge könnt ihr vergessen. Auch hier finden diese Leute Mittel und Wege um sie auszuhebeln. Insgesamt hat der Handel mit Schlachtpferden in letzter Zeit eine sehr schlechte Presse gehabt. Viele sind daher verunsichert und schrecken vor dem Kauf eines Schlachtpferdes zurück. Das darf allerdings nicht sein, lasst nicht locker und helft den Pferden!!! Es gibt auch seriöse Vereine und Organisationen, die Pferde retten und zum Selbstkostenpreis vermitteln. Solche Vereine sind auch in den nächsten Wochen aktiv, wenn in Österreich zahlreiche Haflinger- und Norikerfohlen als Schlachtvieh versteigert werden. Von den Weiden werden sie mit ihren Müttern zu den Versteigerungen gefahren und dann geht es direkt zum Schlachter. Einfach nur schrecklich!!! Auch wir spielen mit dem Gedanken, zwei Norikerfohlen dort zu kaufen. Sie könnten mit unseren Jungpferden aufwachsen und würden dann später bei unseren Wanderritten als „Gewichtsträger“ eingesetzt werden. Spruchreif ist das Ganze allerdings noch nicht. Wir sind noch hin und her gerissen.

Ansonsten haben wir uns in den letzten Wochen mit dem Futter- und Mistproblem auseinandergesetzt. Ein Bauer hat schon einmal den Mist von der Reitanlage abgeholt. Bevor es im November die „Sperrzeit“ bis Februar gibt, werden wir allerdings noch einmal alles abfahren lassen müssen. Ja, so viele Pferde machen ganz ordentlich viel Mist und wo der dann bleibt ist immer ein großes und kostspieliges Problem für uns.

Zwischendurch haben sich die Mädels vom Stall mit ihren Vierbeinern von der Fotografin „Sarah Szulinska“ fotografieren lassen. Es sind wirklich ganz tolle Bilder dabei entstanden. Die gute Frau hat da eine verdammt gute Arbeit gemacht!!! Unter dem Namen „Blickwinkel - Fotografie. Sarah Szulinska“ findet man sie im Internet. Einige Bilder wollen wir in unserem Gästehaus aushängen und ein paar Bilder werde ich gelegentlich auf unserer Facebook Seite veröffentlichen. Das erste Bild ist übrigens von Anna’s Hildingur.  

Sorgenfalten treibt uns immer noch das Futterproblem auf der Stirn. Inzwischen haben wir schon große Mengen (1,5 Tonnen) an Wiesencobs gekauft. Sollte es richtig knapp werden, dann füttern wir Cobs zuzüglich Stroh. Bei den zu erwarteten Heupreisen wird das die günstigste Variante sein. Schaun mer mal!


09. September 2018

Und plötzlich ist es ein bisschen herbstlich bei uns. Seit zwei Tagen sind die Temperaturen etwas angenehmer und dazu weht endlich ein frischer Wind. Nur leider fehlt immer noch der Regen. Auf den Feldern ringsherum wird gerade der Mais gehäckselt und damit sind die Felder Ende August bereits komplett abgeerntet. Auch unsere Wiesen und Weiden sind schon ziemlich geputzt und daher müssen wir schon ständig etwas Heu zu füttern. Bei den Landwirten sieht es nicht besser aus. Auch sie haben bereits begonnen das Winterfutter zu füttern. Da jetzt schon klar ist, dass das Futter im Winter knapp wird, gehen momentan wahnsinnig viele Rinder und Schweine zum Metzger und die sind schon am Ende ihrer Kapazitäten. Oft sind leider auch ältere und tragende Kühe dabei. Manche denken schon an einen Export ihrer Rinder nach Marokko oder Tunesien nach. Unter welchen Bedingungen solche Geschäfte über die Bühne gehen, möchte man sich als Tierfreund/in gar nicht erst vorstellen. Was für ein Gemetzel!!! Das Ganze ist einfach nur schrecklich und man kann nur hoffen, dass sich durch diese Notlage einiges ändert. Erwähnenswert ist noch, dass ein ganzer Teil der Maisernte direkt zu den Biogas-Anlagen gefahren wird, was einem aufgrund der massiven Futterknappheit schon ein bisschen eigenartig erscheint. 

Zum Glück müssen wir uns mit solchen Problemen nicht herumschlagen. Nach unserer kleinen Verschnaufpause, direkt nach dem Ende der Schulferien, läuft der Reitbetrieb wieder auf Hochtouren. Alle Reitkurse sind nach der Sommerpause wieder gestartet und am Wochenende lief bereits wieder ein 2-Tagesritt. Daher sind alle „Arbeiter“ wieder am Stall und bereits kräftig im Einsatz. Stattdessen haben wir einige „Rumsteherchen“ auf die Weiden gestellt. Einerseits wollen wir Ihnen gerne noch ein paar Tage Weidegang gönnen und andererseits sind wir durch unser Mammutprogramm an Wanderritten und Reitkursen so ausgelastet, dass wahrscheinlich wenig Zeit für sie übrig bleibt und sie sich somit nicht die Beine am Stall in den Bauch stehen sollen.

Auf den Weiden haben wir momentan das Problem, dass es ganz einfach viel zu viel Äpfel und Birnen gibt. Bevor man die Pferde auf eine Weide stellen kann, muss man zunächst stundenlang die Äpfel ablesen, denn sonst könnte es Koliken geben und wenn man sie dann auf der Weide stehen hat besteht die Gefahr, dass Äste und auch ganze Bäume unter der extremen Last zusammenbrechen und die Zäune zerstören oder sogar auf den Pferden landen. Nervig waren in den letzten Tagen auch noch einmal die lästigen Fliegen. Ohne Fliegenmasken konnte man die Pferde gar nicht auf die Weide stellen und sogar an unserer Reitanlage mussten wir einige Pferde mit Fliegenmasken ausstatten. Neben den Masken hatten wir diesen Sommer wieder beachtliche Mengen von Fliegen- und Ekzemerdecken in allen möglichen Ausführungen und Variationen im Einsatz. Wie jedes Jahr haben die Decken wieder ordentlich Federn gelassen und daher wird es im Winter wieder diverse Abende geben, an denen wir Nadel und Faden schwingen müssen. Schaun mer mal! 


04.August 2018  

Dass alles seine zwei Seiten hat verfolgt uns schon seit Wochen. Im Wesentlichen geht es dabei immer um das Wetter. Die anhaltende Trockenheit und die sommerlichen Temperaturen sind für unsere Veranstaltungen und die Sommer-Reitfreizeiten gut, doch die aus dem Wetter resultierende Futtersituation treibt uns zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn. Zudem kommen wir bei unseren umfangreichen täglichen Arbeiten auf dem Hof ganz schön ins Schwitzen und auch für unser umfangreiches Reitprogramm ist das Wetter schon fast zu gut. Des Weiteren hängen unsere vielen Gnadenbrotpferde ganz schön in den Seilen. Mit kalten Duschen und nassen Handtüchern haben wir versucht, ihnen ein wenig Erleichterung zu beschaffen. Immerhin war die Heuernte schon einmal super, was schon einmal beruhigend ist, allerdings gibt es auf unseren Wiesen quasi keinen zweiten Schnitt und auf unseren Weiden wächst nach dem ersten Abweiden nichts mehr nach. Zu mindestens auf den Bergwiesen sieht es schlecht aus, doch zum Glück haben wir viele feuchte Wiesen und Weiden im Tal. Nachdem sie im vergangenen Jahr regelrecht abgesoffen sind und daher nur eingeschränkt nutzbar waren, sind sie in diesem Jahr ein Hauptgewinn.  

Ansonsten haben wir uns gerade durch die Sommer-Reitfreizeiten gekämpft. Auch hier haben uns die extremen Temperaturen ganz schön zu schaffen gemacht. Eigentlich sind wir mit den Ferienkindern immer sehr viel draußen unterwegs, doch bei 30 – 35° C Hitze mussten wir viele Aktivitäten ins Haus verlegen. Damit es keinen „Lagerkollar“ bei den Kindern gibt, mussten unsere Betreuerinnen alle Register ziehen. Ansonsten haben wir wie jedes Jahr ordentlich gemalt, gebastelt, gespielt, getobt und natürlich auch ganz viel geritten. Im Wesentlichen hatten wir es mit Mädchen im Alter von 8 – 13 Jahren zu tun. Leider waren in den gesamten Sommerferien nur drei Jungs dabei und die waren alle drei prima.

Insgesamt haben wir 6 Betreuerinnen verschlissen. Cathrin, Patricia, Sophia, Anika, Chiara und Verena haben sich sehr schön um die Kinder und Jugendlichen gekümmert. Verena war eine besonders große Hilfe für uns. Sie hat gleich drei Wochen bei uns verbracht und auch bei den Pferden ordentlich mitangepackt.

Bei unseren Ferienreitkursen hatten wir es auch in diesem Jahr mit vielen hochmotivierten kleinen Pferdenarren zu tun. Vom Könnensstand und Alter waren es wie immer bunt gemischte Gruppen und daher musste unser Team mit viel Erfahrung und auch mit einer ordentlichen Portion Vorsicht mit den Kids arbeiten. Da wir uns über unsere Verantwortung gegenüber den Kindern im Klaren sind und uns das Wohlergehen unserer Pferde sehr am Herzen liegt, gibt es bei uns keine wilden und unverantwortlichen Aktionen und das heißt, dass wir jede Woche intensiv mit den Kids arbeiten müssen. Zudem wollen bei uns immer alle möglichst viel ins Gelände gehen, womit bei uns neben den normalten reiterlichen Fähigkeiten und Kenntnisse auch Inhalte wie die „Unfallverhütung“ und das „Verhalten im Gelände“ auf dem Lehrplan stehen. Insgesamt hat sich aber in Bezug auf den Könnensstand der Kinder einiges getan. Die Vermittlung von Grundtechniken wie Zügelführung, Sitz, Hilfengebung, Bodenarbeit, Hufschlagfiguren, Bahnregeln, etc. schein aus der Mode gekommen zu sein und das macht uns bei unserem Reitprogramm zunehmend Probleme. Bei Gelegenheit werden wir noch einmal ein paar Zeilen darüber schreiben.

Neben den Reitfreizeiten liefen bei uns in den Sommerferien nur unsere Erwachsenen-Reitkurse. Es gab viele stimmungsvolle Feierabendritte, zum Teil auch zum Abendessen in den Waldgasthof „Christenberg“. Parallel zu unseren Reitangeboten gab es natürlich auch ansonsten noch viel zu tun. Diverse Heulieferungen mussten äußerst schweißtreibend verstaut werden und alle Pferde an der Reitanlage und auf den Weiden quasi rund um die Uhr versorgt werden. Nebenbei hatte unser alter Hengst „Hattur“ noch einen Deckeinsatz. Er sollte noch ein paar nette Schulpferde-Stuten decken, die seit vielen Jahren extrem zuverlässig und fleißig im Betrieb laufen und daher noch einmal ein Fohlen bekommen sollten. Leider haben die lieben Stuten den Hengst bereits nach wenigen Tagen dermaßen rasiert, dass ein „Freisprung“ nicht mehr möglich war und wir ihn von den Stuten trennen mussten. Zwei Tierärzte hatten wir im Einsatz und es hat 5 Wochen lang gedauert, bis er wieder halbwegs auf dem Damm war. Blöd gelaufen!!! Immerhin hatte der Hengst einige halbwegs schöne Wochen auf der Weide und im kommenden Jahr hoffen wir, dass die Stuten etwas kooperativer sind.

In der kommenden Woche machen wir eine Verschnaufpause. Bevor es im Spätsommer und Herbst bei uns noch einmal so richtig rund geht, machen wir eine Woche Betriebsverein und haben daher bereits den Großteil der Pferde auf die Weiden gestellt. Anna wird mit den Mädels den Stall hüten und den Betrieb in unserer „Wanderreit-Truhe“ und in unserem Gästehaus schmeißen.

Wir sind dann mal weg! 

24. Juni 2018

Besser spät als gar nicht wollen wir noch ein paar Zeilen über unser Jubiläumsfest veröffentlichen. Nachdem die Aufräumarbeiten von unserem Jubiläum erledigt waren, hatten wir gehofft, dass es wieder etwas ruhiger wird. Doch die Heuernte und der Beginn der Sommer-Reitfreizeiten haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben also viel zu tun und daher hat es etwas länger mit dem Bericht und ein paar Bildern gedauert.  

Schön war’s - bei unserem Jubiläumsfest. Stimmungsvoll und sehr erfolgreich haben wir am 03.06.18 unser 50-jähriges Bestehen gefeiert. Nachdem wir schon viele Jahre keine große Veranstaltung mehr auf dem Hof hatten, waren wir im Vorfeld ziemlich aufgeregt, ob alles klappen würde. Schließlich waren wir dann sehr froh, dass alles wie am Schnürchen lief. Auch unser Schauprogramm, welches wir abends - neben der vielen Arbeit auf unserem Hof - aus der alltäglichen Arbeit mit dem Pferden zusammengestellt haben, kam am Ende so gut an, dass wir noch am gleichen Tag eine Anfrage für weitere Auftritte hatten.  

Neben dem super Wetter und der tollen Leistungen unserer Pferde, haben wir uns ganz besonders über die vielen Besucher/innen gefreut. Neben vielen aktuellen Kunden/innen haben uns viele Ehemalige und Interessierte besucht. Abgesehen von dem gut 2 stündigen Schauprogramm, das wir in zwei Blöcken vormittags und nachmittags vorgeführt haben, konnte man sich in einem extra Zelt über die Geschichte des Hofes informieren und in alten Fotoalben und Gästebüchern stöbern. Zudem konnten die Besucher/innen sich bei einem Würstchen oder Kaffee und Kuchen in einem „Fress-Zelt“ niederlassen oder auf dem Heuboden in unserer „Wanderreit-Truhe“ bummeln gehen. Am Abend haben intern noch mit den Mädels vom Hof ein bisschen gefeiert und ein paar Flaschen Sekt geköpft.  

Vielen Dank noch einmal an unsere Reitschüler/innen und die Frauen vom Team für eure unermüdliche Hilfe im Vorfeld und während unserem Jubiläumsfest.

Dankeschön auch noch einmal für die vielen netten Zeilen und Glückwünsche die ihr uns geschickt habt!!!

Wir haben Euch eine Auswahl von Bildern auf unserer Facebookseite 

https://www.facebook.com/Islandpferdehof-Burgwald-Trekking-400482770013311/

zusammengestellt, was durch die neuen Datenschutzverordnungen gar nicht so einfach war. Daher sind es im Wesentlichen Bilder von unseren Leuten und dem Schauprogramm. 


27. Mai 2018

 

Puh, ist das eine Hitze!!! Momentan kommen wir bei den täglichen Arbeiten auf unserem Hof ganz schön ins Schwitzen. Dazu laufen noch die Vorbereitungen für unseren „Tag der offenen Tür“ anlässlich unseres 50 jährigen Jubiläums und die treiben uns noch zusätzlich die Schweißperlen auf die Stirn.

Allmählich sind wir mit den Vorbereitungen für unsere Jubiläums-Veranstaltung am Sonntag auf der Zielgeraden.

In diesem Jahr wird unser Islandpferdehof „Burgwald-Trekking“ 50 Jahre alt. Er ist somit einer der ältesten Islandpferdehöfe Deutschlands und ein Pionier des "Trekkingreitens". Um uns herum kamen und gingen die Reiterhöfe und auch bei uns waren die vergangenen 5 Jahrzehnte kein Spaziergang. Daher wollen wir unser Firmenjubiläum mit einem „Tag der offenen Tür“ feiern, bei dem es am 03.06.2018 von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr neben einem Schauprogramm unserer Reitschule, auch eine Hausmesse unseres Reitsportgeschäfts „Wanderreit-Truhe“ geben wird. Neben den Artikeln unserer „Wanderreit-Truhe“ wird es außerdem Biothane-Trensen, etc. aus Arno‘s Biothane-Manufaktur und Kunst aus Hufeisen von Bernd Hallenberger geben.

Solltet Ihr Lust haben mal vorbei zu schauen, dann haben wir hier noch ein paar Infos für Euch:

Für das leibliche Wohl ist natürlich bestens gesorgt! Weitere Infos über den Ablauf der Veranstaltung sind in Kürze auf der Homepage www.burgwald-trekking.de und der Facebook-Seite unseres Reiterhofs zu finden.

Für die, die vorab etwas mehr über die Geschichte unseres Hofes erfahren möchten:

Unserer 1968 von unseren Eltern Hermann und Elisabeth gegründeter Islandpferdehof liegt ca. 19 km nördlich von Marburg/Lahn, in einem 400 Seelen Dorf namens Simtshausen. Inspiriert von dem Buch „Ponys hinterm Haus“ n unsere Eltern einige Jahre zuvor die beiden ersten Isländer „Assi“ und „Asteda“ von einem Schlachtpferdetransport aus Island gekauft. Es war nicht nur das besondere Gangpotential der Isländer, sondern auch ihre Natürlichkeit und Robustheit, sowie ihre hervorragend Eignung für das Wanderreiten, welche unsere Eltern so begeisterten, das sie sich von da an den Islandpferden mit Leib und Seele verschrieben haben und weitere Pferde kauften. Um das kostspielige Hobby zu finanzieren und sich noch ein bisschen Geld für die Familienkasse dazu zu verdienen, gründeten die Beiden 1968 den Reiterhof, den sie nach dem benachbartem Waldgebiet „BURGWALD“ benannten. In den ersten Jahren boten wir im Wesentlichen Reiterferien an und - nachdem sie sich der aufstrebenden „Trekking-Bewegung“ angeschlossen hatten - auch noch geführte Ausritte und Wanderritte. Angepeitscht durch die „Immenhof-Filme“ war der Andrang zunächst so groß, dass der Betrieb schnell wuchs und der Pferdebestand weiter Aufgestockt werden musste. In den ersten Jahren kauften wir den Großteil der Pferde bei den Islandpferdehöfen „Rutenmühle“, „Remmeseiler“, „Kasperczyk“, „Rexhof“ und „Aegidienberg. Später importierten wir zudem Pferde aus Island - zum Teil für den Eigenbedarf und zum anderen Teil für den Verkauf. Mit dem Kauf der beiden Hengste „Draumur fra Holi“ und „Höski von der Rutenmühle“ und dem Aufbau einer eigener Zucht, wurde dann schließlich der der Großteil des Bedarfs an Schul- und Verkaufspferden aus der eigenen Nachzucht gedeckt. Als „Gewichtsträger“ hatten wir - neben den Isländern - noch zusätzlich diverse Knabstrupper, Connemaras und Norweger.

Um aus dem Saisonbetrieb einen das ganze Jahr über wirtschafteten Betrieb zu machen, kamen mit der Zeit zusätzliche Geschäftszweige dazu. Den Anfang machte eine ganzjährig geöffnete Reitschule mit Lehrgängen und Reitkursen. Dann kam die Pensionspferdehaltung sowie der Beritt und Verkauf von Pferden dazu. Um ein "Rundherum-Sorglos-Paket" für unsere Kunden/innen zu schnüren, gründeten wir unser Reitsportgeschäft „Wanderreit-Truhe“, indem wir zunächst spezielles Equipment für Wanderreiter und Islandpferde anboten.

Seit der Gründung unseres Reiterhofs gab es bei uns eine Vielzahl von Veranstaltungen. Den Anfang machte 1975 der erste Orientierungsritt Hessens, den wir mit Hilfe des ersten Vorsitzenden des „Ersten Trekking Clubs Deutschland“ Hans Ullstein veranstalteten. In der Regel waren Freizeitreiter/innen unsere Zielgruppe und daher sind uns Aspekte wie die Harmonie zwischen Pferd und Reiter, Kameradschaft unter den Reitern/innen und das umweltbewusste Handeln der Teilnehmer/innen immer wichtiger, als das Streben nach irgendwelchen Rekorden! Natürlich gab es immer wieder einzelne Prüfungen, die ausschließlich für Islandpferde angeboten wurden. Im Prinzip waren die Veranstaltungen aber immer für alle Pferderassen und Reitstile konzipiert. Es gab zahlreiche Orientierungsritte, Sylvester-Rallys, hessische und deutsche Meisterschaften (DTM 1976 – 1978) im Wanderreiten, Bildersuchrallys, Spaßturniere, Hestadagars und Hausturniere. 

Um die alte Tradition aufrecht zu erhalten, gibt es noch heute einmal jährlich mit dem „Burgwald-Trekking Wanderreit-Cup“ einen Orientierungsritt inkl. Teamtrail.

Jahrzehntelang war unser Reiterhof ein Familienbetrieb, den unseren Eltern mit ihren drei Söhnen und zwei Töchtern betrieben. Unser Vater scherzte oft damit, dass er für jeden Geschäftszweig seines Betriebes ein Kind gezeugt hat und damit hatte er nicht ganz Unrecht. Seit 2006 führe ich, Kerstin, mit Unterstüzung meiner Schwester Angelika und meines Vaters Hermann den Reiterhof. Des Weiteren packen zahlreiche Frauen vom Burgwald-Trekking-Team mit an. Saisonal wird das Team durch Haustöchter bzw. Betreuerinnen ergänzt, die uns bei der Durchführung unsere Reitfreizeiten helfen. Sie machen immer einen super Job und wir sind ihnen dafür sehr dankbar. Neben dem zweibeinigen Team sind unsere sagenhaften Isländer unsere wichtigsten und treuesten "Mitarbeiter". Unser Pferdebestand setzt sich aus vier Gruppen zusammen. Da wären zunächst einmal unsere "Arbeiter" - die Schulpferde. Dann gibt es die "Jungen Wilden" - die Zuchtpferde. Zu ihnen gehören die 3 Hengste, Zuchtstuten und die Jungpferde. Des Weiteren gibt es die Führpferde unsere "Polizeipferde“. Sie müssen in jeder Situation Ihren "Mann" stehen und daher durchlaufen sie eine ganz besondere Ausbildung. Dann gibt es bei uns noch eine Herde mit Gnadenbrotpferden. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um alte Schulpferde, die unsere Reitgäste in unzähligen Stunden sicher und fleißig getragen haben und sich daher einen schönen Lebensabend auf unserem Hof mehr als verdient haben. Dazu kommen noch ca. 20 Einsteller, womit wir momentan einen Pferdebestand von rund 65 Pferden haben.

Rückblickend können wir auf erfolgreiche aber auch sehr arbeitsintensive 50 Jahre zurück schauen. In der Realität hat der Alltag im knallharten Pferdegeschäft nämlich extrem wenig mit der „Immenhof-Romantik“ zu tun. Wenn man Pferde liebt, kann man mit dem Pferdebusiness nicht das große Geld machen und daher gehörte viel Idealismus dazu, um 7 Tage die Woche quasi 24 Stunden zu arbeiten. Es sind dann aber die unzähligen netten Gespräche und Ritte mit unseren Kunden/innen, die stets interessante Arbeit mit den Pferden und Dinge, wie der nette „Feierabendritt“ mit den Mädels vom Stall, die einen immer wieder belohnen und darin bestätigen was man tut. Wir wollen auch nicht verschweigen, dass es auch bei uns Höhen und Tiefen gab. Wir wollen ebenfalls nicht verschweigen, dass der Siegeszug der Wikingerpferde, wie man die inzwischen große Beliebtheit der Islandpferde oft nennt, in unserer Region sehr steinig war. Vor allen in den Anfangsjahren hatten wir mit der mangelnden Akzeptanz sehr zu kämpfen. 

Wo die Reise noch weiter geht, können wir nicht sagen. Momentan geben sich in unserem Gästehaus die Gäste die Klinke in die Hand und auch der Reitbetrieb läuft auf Hochtouren. Offensichtlich entsprechen die familiäre Atmosphäre auf unserem kleinen Reiterhof und unsere naturnahe und artgerechte Arbeit mit den Pferden genau dem Zeitgeist.

Schaun mer mal. 


10. Mai 2018

Bei „Kaiserwetter“ fand am vergangenen Sonntag unseren Wanderreit-Cup statt. Für die Teilnehmer/innen hatten wir einen 12,7 Kilometer langen Orientierungsritt und einen Trail-Parcours vorbereitet. Den Anfang machte morgens der Trail, der sich wie immer aus Elementen der Bodenarbeit und gerittenen Aufgaben zusammensetzte. Da bei dieser Veranstaltung immer viele „Wiederholungstäter/innen“ am Start sind, haben wir in diesem Jahr einige vollkommen neue Hindernisse eingebaut. Dazu gehörte zum Beispiel ein Holzsteg, den wir nur wenige Tage vorher aus zwei Paletten und einigen Brettern zusammengeschraubt hatten. Er sollte den Teams später noch ein paar Sorgenfalten auf Stirn treiben, denn nur eine Reiterin konnte das Hindernis problemlos überreiten.

Wie bereits in den vergangen Jahren musste der Parcours im Team bewältigt werden. Der Team-Trail zeigte sich auch in diesem Jahr als eine äußerst kurzweilige und amüsante Variante, die allen Reitern/innen und Pferden die Möglichkeit gab, sich entsprechend dem eigenen Könnens- bzw. Ausbildungsstand einzubringen. Um eine Chancengleichheit für die unterschiedlich großen Teams herzustellen, mussten alle Teams gemeinsam einreiten und dann durften immer nur zwei Reiter/innen aktiv die Hindernisse bewältigen, alle anderen warteten in einem Viereck auf ihren Einsatz. Wie die Teams die einzelnen Aufgaben abarbeiteten, blieb Ihnen überlassen. Es gab nur die Vorgabe, dass jedes Team-Mitglied mindestens eine Aufgabe bewältigen muss. Mit einer Gemeinschaftsaufgabe (Tischdecken vom Pferd aus) endete für jedes Team der Parcours und nach dem gemeinsamen Ausreiten aus dem Tor wurde die Zeit gestoppt. Gewertet wurden am Ende dann die Bewältigung der einzelnen Hindernisse, die Zeit, die Harmonie zwischen Pferd und Reiter/in und der Teamspirit. Alle Teams zeigten schließlich eine so gute Leistung, dass am Ende nur einige Sekunden über den Sieg in dieser Teildisziplin entschieden. 

Nach dem Trail startet der Orientierungsritt. Die 12,7 Kilometer lange Strecke führte auf wunderschönen, aber auch ziemlich bergigen Wegen durch den Burgwald. Sie war in vier Etappen unterteilt, die in einer vorgegeben Zeit absolviert werden musste. Des Weiteren warteten drei unbesetzte Kontrollpunkte auf die Teams, die ebenfalls angeritten werden mussten. An den Punkten gab es kleine Sonderaufgaben für die Reiter/innen. Neben allgemeinen Wissensfragen über die Pferdehaltung und den Reitsport, mussten die Teams noch ihre Kompetenzen auf dem Gebieten der Unfallverhütung und der „Ersten Hilfe“ beweisen.

Am frühen Nachmittag waren die Teams wieder an der Reitanlage, wo es im Rahmen einer gemütlichen Grillparty die Siegerehrung gab. Nachdem auch beim Orientierungsritt alle Teams auf Augenhöhe waren, gab es auch hier eine hauchdünne Entscheidung. Während beim Trail das Team „Burgwald zu Pferd“ von Arnos und Utas gleichnamigen Betrieb gewonnen hatte, hatte beim Orientierungsritt die „JOLO-Crew“ die Nase vorn. In der Gesamtwertung setzte sich dann aber das Team „Burgwald zu Pferd“ durch und siegte vor der „JOLO-Crew“. Es folgten die Teams „Isi-going“ und „Die ewigen Zweiten“ auf den weiteren Plätzen. Als ein kleines Dankeschön für Ihre Teilnahme bekamen alle Teams neben Schleifen und Urkunden noch ein kleines Fresspaket für Pferde und Reiter, dass von unserer „Wanderreit-Truhe“ gestiftet wurde.

Am Abend waren wir alle etwas abgekämpft und müde, doch insgesamt hatten alle Beteiligte einen sehr schönen Tag und daher planen wir auch im kommenden Jahr eine Fortsetzung von unserem Wanderreit-Cup. 

 

1. Mai 2018

In der letzten Woche waren wir wieder fleißig mit den Pferden unterwegs. Neben den täglichen Reitkursen hatten wir noch am Samstag einen Tagesritt mit Jugendlichen und heute einen 1 Mai - Ritt. Obwohl das Wetter teilweise heftig war, hat alles super geklappt. Die Kids beim Tagesritt waren sehr interessiert und bemüht. Insgesamt hatten sie schon sehr gute Vorkenntnisse, doch im Gelände waren sie vorher so gut wie gar nicht. Daher war der Tagesritt sehr spannend für sie. Ich habe von den Eltern schon gehört, dass sie abends gut geschlafen haben und es hat mich gefreut zu hören, dass sie bereits ihre Teilnahme an weiteren Ritten planen.
Ich war bei beiden Ritten einmal wieder sehr stolz auf unsere Pferde. Wie immer waren sie sehr fleißig und zugleich extrem zuverlässig unterwegs. Ohne sie läuft bei uns gar nichts und daher genießen Sie gerade einen Kurzurlaub auf der Weide. Am Wochenende steht bei uns der Burgwald-Trekking Wanderreit - Cup auf dem Programm und da gibt es viel zu tun.


22. April 2018

„Bevor es besser wird, wird es erst einmal schlimmer“, das haben die Mädels gesagt, als wir am Samstag von einem Tagesritt zurückgekommen sind und bei uns am Stall, bedingt durch eine Ausräum- und Reinigungsaktion, das absolute Chaos herrschte. Es ging kein Apfel mehr zu Boden, denn überall war das Equipment der Pferde verstreut und es wurde ordentlich geputzt und sortiert. So einen „Frühjahrsputz“ gibt es bei uns schon lange. Aus Gründen der Gesunderhaltung der Pferde und der Unfallverhütung wird das gesamte Equipment der Pferde immer wieder kontrolliert. Außerdem ist es uns auch wichtig, dass unsere Kunden/in ein gepflegtes Material in die Hände bekommen und auch die Räumlichkeiten einen aufgeräumten und sauberen Eindruck machen. Also wird regelmäßig ordentlich geschruppt. In der Woche zuvor haben wir bereits die ganzen Satteldecken, Pads und Schabracken gewaschen und bei herrlichem Wetter in der Sonne getrocknet. Außerdem waren noch ein paar Sättel beim Sattler, um kleinere „Blessuren“ zu reparieren. Ganz nebenbei rüsten wir schon für unseren Wanderreit-Cup in zwei Wochen. Das Equipment für den Trail-Parcours wurde bereits auf Vordermann gebracht und der Reitplatz hat eine neue Umrandung bekommen. 
Ja, auf einem Reiterhof gibt es immer eine ganze Menge zu tun und es wird nicht den ganzen Tag mit den Pferden geschmust, wie sich manche das so vorstellen. 
Bei unserem Tagesritt haben wir uns aufgrund der großen Hitze in den Burgwald verkrochen. Dank der sehr netten Reiterinnen und den super laufenden Pferden war alles bestens. Es war der erste längere Ritt in den Burgwald in diesem Jahr und daher waren wir gespannt, ob alle Wege überhaupt passierbar sind. Es gab aber schließlich diesbezüglich keine Probleme, nur gleich zwei Pferde haben ein Vordereisen verloren. Das hatten wir schon extrem lange nicht mehr und daher hatte ich weder eine Hufbeschlagszange, noch Hufschuhe dabei. Eigentlich werden bei uns vor jedem Ritt die Hufeisen genauestens kontrolliert und daher gab es in der letzten Zeit gar keine Probleme damit. Um bei dieser Hitzeschlacht möglichst nicht so viel Ausrüstung mitzuschleppen, hatte ich daher auf das entsprechende Hufbeschlags-Equipment verzichtet, was in diesem Fall ein Fehler war. So ein Wanderritt bleibt doch immer eine „Wundertüte“. Man weiß nie, was auf einen zukommt. Die Pferde haben das Ganze unbeschadet überstanden und wir haben uns sofort nach der Ankunft am Stall um ihre Hufe gekümmert. Am kommenden Wochenende läuft der erste Jugend-Tagesritt und wir sind gespannt, was da auf uns zukommt.


15. April 2018

Was für ein Wetter! Ausnahmsweise gibt es nichts zu meckern. Wir hatten schon einige Tage Sonne satt und sommerliche Temperaturen. Dazu kam noch etwas Regen und jetzt explodiert die Natur förmlich. Alle Zwei und Vierbeiner haben sich ordentlich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und das tat nach dem schmuddeligen Winter so richtig gut. Am vergangenen Wochenende war es einigen Pferden wahrscheinlich schon zu warm. Zum Glück standen keine längeren Ritte oder andere schweißtreibende Aktivitäten auf dem Programm. Es gab nur einige kleinere Ausritte und etwas Training mit dem Pferde-Nachwuchs. Bei dem guten Wetter werden leider auch die Mücken und Bremsen relativ schnell wieder nerven und daher haben wir an diesem Wochenende bereits einige Ekzemer auf die Weide gestellt.  

Heute haben die Mädels den kleinen Osk wieder aus der Tierklinik geholt. Seine Kastration verlief eigentlich ganz unproblematisch, doch er hat einige Tage danach hohes Fieber bekommen. Daher musste er etwas länger in der Klinik in Gießen bleiben und daher kann er auch nicht direkt wieder auf die Jungpferdeweide. Wir werden ihn erst einmal am Stall unterbringen, wo wir seinen Gesundheitszustand besser kontrollieren können und hoffen, dass er dann in den nächsten ein bis zwei Wochen wieder zu den anderen Jungs auf die Weide kann.  

Ansonsten rüsten wir uns gerade für die diversen Tagesritte, die in den nächsten Wochen auf uns zu kommen und natürlich auch für unsere Jubiläums-Veranstaltungen, mit dem Orientierungsritt Anfang Mai und dem „Tag der offenen Tür“ Anfang Juni. Unser Motto heißt: „Es gibt viel zu tun, packen wir es an“. 


08. April 2018

Heute haben Anna und Wiebke den klein „Osk“ zum Kastrieren nach Gießen gefahren. Eigentlich werden die Junghengste bei uns auf der Weide kastriert, doch beim kleinen Osk ist nur ein Hoden unten und der andere noch im Bauchraum. Daher konnte man die Kastration nicht wie gewohnt durchführen und stattdessen steht ihm eine richtige OP bevor. Damit das Ganze möglichst sanft über die Bühne geht, haben wir uns für eine endoskopische Kastration in der Vet. – Klinik in Gießen entschieden.

Wir sind erleichtert, dass der Transport heute prima geklappt hat. Die beiden Mädels haben eine super Job gemacht und das gute Training im Vorfeld hat sich einmal wieder bezahlt gemacht. Ganz brav hat sich der kleine Osk verladen lassen und auch während der Hängerfahrt stand er wie eine Eins. Als „Anstandsdame“ hat Anna ihren Hildingur mitgenommen und der hat den kleinen Mann ganz souverän bis zu seiner Box in der Klinik begleitet. Neben diversen Großpferden war noch ein weiterer windfarbener Isländer da, der das gleiche Schicksal teilt. Das Personal war in der Klinik sehr nett und wir haben alle ein gutes Gefühl bei der Aktion.

Obwohl wir ihn immer den kleinen Osk nennen, ist er ganz und gar nicht klein, sondern für sein Alter extrem groß. Wir sind sehr froh, dass er bislang nicht die Vorzüge des anderen Geschlechts kennen gelernt hat, sonst hätten wir mit ihm wahrscheinlich richtig Spaß bekommen.

Jetzt drücken dem kleinen Mann die Daumen für die OP am Dienstag. Wenn alles gut geht, können wir ihn am Freitag wieder abholen und dann kann er wieder mit seinen Kumpels auf der Weide toben. 

01. April 2018

Frohe Ostern wünschen wir! Macht Euch ein paar schöne Tage!
Wir haben bereits die erste Woche von den Oster-Reifreizeiten hinter uns gebracht und machen gerade über Ostern eine kleine Verschnaufpause. Wie jedes Jahr stand gestern unser traditioneller Osterausritt inklusive anschließendem Osterfeuer auf dem Programm. Bei super Wetter hatten wir zunächst einen ziemlichen flotten Ritt und später ein stimmungsvolles Osterfeuer bis tief in die Nacht. 
Die erste Woche der Oster-Reitfreizeiten verlief vollkommen unproblematisch. Dank der super netten Ferienkinder und unserer sehr guten Betreuerin Sonja hatten alle eine sehr schöne Woche. 
Vor 14 Tagen war es noch einmal richtig kalt gewesen. Nachdem wir schon ein paar frühlingshafte Tage mit angenehmen Temperaturen und viel Sonne hatten, war der erneute Kälteeinbruch richtig gemein. Zum Glück haben wir inzwischen wieder frühlingshafte Temperaturen und es bleibt zu hoffen, dass es nur ein letztes Aufbäumen des Winters war. Die wenigen milden Tage der letzten Wochen haben unser Dorf schon aus dem Winterschlaf gerissen. Überall sind die Leute in ihren Gärten am werken und man kann spielende Kinder hören. Bei uns hat das frühlinghafte Wetter bereits die Vorbereitungen für die kommende Weidesaison in den Focus gerückt. Wie immer müssen die Zäune gerichtet und abgebrochene Äste beseitigt werden. Für die Reparaturen an unseren Zäunen werden wir in Kürze angespitzte Eichenposten mit unserem Pferdeanhänger holen. Sie sehen zwar ein bisschen rustikal aus, sollten aber in Kombination mit unseren T-Pfosten aus Stahl sehr langlebige Zäune ergeben. 
Vor ein paar Tagen haben wir eine schöne Karte von dem Wanderreiter „Hans Watzel“ bekommen, Er war im vergangenen Jahr mit seinen beiden Isländern von Wassermungenau nach Münster geritten, um dort seine Enkel mit den Pferden von der Schule abzuholen. Bei diesem Ritt hat er bei uns ein paar Tage Quartier gemacht. Seine ganze Aktion ging durch die Presse und auch durchs Fernsehen. Genauso sorgfältig und bedacht wie seine Karte und die netten Zeilen, war auch die gesamte Aktion. Ein guter Mann!!! Von so einer Tour, egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Pferd, träumen wahrscheinlich viele. Einfach mal in die Büsche schlagen wäre für viele ein Traum. Das Ganze in die Tat umzusetzen ist alleine schon aufgrund unserer beruflichen und familiären Verpflichtungen sehr schwierig. Vor ein paar Jahren waren die Mädels vom Stall alle zusammen bei einem Vortrag von Günther Wamser über seinen 20 000 Kilometer-Ritt von Feuerland nach Alaska. Inspiriert von den interessanten Erzählungen und den tollen Bildern, wären die Mädels am liebsten direkt zu einem Langstreckenritt aufgebrochen. Kurzfristig war sogar ein Ritt zur Nordsee in Planung. Doch so ein Projekt war nicht realisierbar und wir sind schon froh, wenn wir wenigstens einen 2-Tagesritt im Jahr gemeinsam absolvieren können. 
Ansonsten rüsten wir uns gerade für die kommende Saison. Kurzfristig müssen wir jetzt erst einmal die Oster-Reitfreizeiten hinter uns bringen und dann beginnt allmählich die Wanderreitsaison. Daher haben wir schon im Gästehaus eine Art von „Frühlingsputz“ hinter uns gebracht und auch an der Reitanlage gab es am vergangenen Wochenende eine ähnliche Aktion geben. Langfristig arbeiten wir auch schon an den Vorbereitungen für unsere Jubiläumsveranstaltungen. Mit großem Eifer und viel Spaß üben die Mädels an den Wochenenden schon fleißig für das Schauprogramm. Schließlich soll alles wie am Schnürchen laufen und bedarf daher einer guten Vorbereitung. Schaun mer mal!

12. März 2018 

Was für ein Wetter! Erst war es ganz schön kalt und jetzt ist es ganz schön warm. Sorgenvoll beobachten wir unsere Pferde, denn bei so einem Wetterumschwung könnte es Koliken geben. Bislang geht es den Pferden aber bestens. Bestens ging es den Pferden auch während der ca. drei wöchigen frostigen Phase im Februar. Da die Böden gefroren waren, konnten wir sie jeden Tag auf die Ausläufe stellen, wo sie ausgiebig gespielt und getobt haben. Während die Pferde das Wetter sichtlich genossen haben, hatten wir mit der Versorgung unserer 60 Pferde ganz ordentlich zu tun. Natürlich war überall das Wasser eingefroren und das hat uns ganz schön auf Trab gehalten. In der der letzten Woche war es dann so kalt, dass der Reitbetreib ziemlich zum Erliegen gekommen ist. Sogar unsere Mädels vom Stall, die eigentlich bei jedem Wetter reiten, haben bei der extremen Kälte gestreikt und im Wesentlichen nur Bodenarbeit mit den Pferden gemacht. 

Bei der Kälteperiode der letzten Wochen hatten unsere zahlreichen Pferdedecken einen Großeinsatz. Einige alte Isländer und die diversen Großpferde mußten wir mit warmen Winterdecken einpacken. Unsere größte Frostbeule „OMAR“ (ein 38 Jahre alter Araber) hatte teilweise eine Abschwitzdecke und zwei gefütterte Winterdecken übereinander an und damit ging es dann so einigermaßen. In diesem Winter haben wir sehr viele Highneck-Decken eingesetzt und waren sehr zufrieden damit. Nicht nur das sie die Pferde ordentlich warm einpacken, sie scheuern an der Brust nicht so wie die normalen Decken. 
Inzwischen ist bei uns wieder alles aufgetaut und schon sind die Ausläufe wieder matschig und aufgeweicht. Insgesamt hat der ungemütliche Winter auf unseren Weiden und Ausläufen Spuren hinterlassen und wir werden einiges nachsäen müssen. Hoffentlich regnet es in den nächsten Tagen nicht so viel, damit alles endlich mal abtrocknen kann. Schaun mer mal!

26. Februar 2018

Am Freitag haben wir unsere alte Flugsvinn eingeschläfert. Sie ist 35 Jahre alt geworden. Als Absetzer haben wir sie vor vielen Jahren für zwei Islandpullover gekauft. Über einen langen Zeitraum war sie ein starkes und verlässliches Schulpferd, das wir in unseren Schulbetrieb und bei Wanderritten eingesetzt haben.  Seit 2006 hat sie bei uns ihr Gnadenbrot bekommen.  In den Sommermonaten stand sie immer auf der Weide und im Winter an unserer Reitanlage. In den letzten Jahren hat sie mit dem kleinen Islandwallach Elis noch einen treuen Freund gefunden. Ansonsten gehörten Gandur, Lettir, Hjörtur und Snerrir zu ihrer „Rentner-Herde“. 34 Jahre hat sie auf unserem Hof gelebt und natürlich fehlt da was, wenn man jetzt zum Stall kommt. 
Im Prinzip war sie noch richtig gut in Schuss und daher viel es dem Tierarzt und uns sehr schwer sie einzuschläfern. Sie wollte Leben und hat dafür gekämpft. Es war sehr traurig. Leider waren ihre Beine im Alter steif geworden und sie hatte mit Arthrose zu kämpfen. Besonders problematisch waren ihre Hinterbeine. Daher hat sie sich in den letzten Wochen zweimal festgelegt und ist nur mit unserer Hilfe wieder auf die Beine gekommen. Am Freitag haben wir es trotz intensiver Bemühungen nicht mehr geschafft, sie auf ihre Beine zu stellen. Da man auch in Zukunft keine gesundheitliche Verbesserung bei ihr erwarten konnte, mussten wir sie einschläfern. Der Tierarzt Dr. Grasemann aus Michelbach hat insgesamt bei der ganzen Behandlung einen verdammt guten Job gemacht und sie dann schließlich ganz sanft eingeschläfert. Sie ist also zu Hause in ihrem eigenen Stall ganz friedlich eingeschlafen und das wünscht man jedem Pferd. In der Vergangenheit gab es in ähnlichen Situationen leider auch weniger souveräne Auftritte von Tierärzten und deshalb wissen wir seine gute Arbeit sehr zu schätzen. 
Solche unerfreulichen Tage gab es in den letzten 50 Jahren leider immer wieder. Da wir schon lange unsere alten Schulpferde bis zu ihrem Tod behalten und auch fremde Gnadenbrotpferde aufnehmen, sterben auf unserem Hof immer wieder Pferde und das ist für das gesamte Team immer ein schwerer Gang. Es gab schon viele dramatische und herzergreifende Aktionen mit alten Pferden und es mussten schon viele schwere Entscheidungen über Leben und Tod gefällt werden. Gemeinsam haben wir schon viele Pferde mit dem Schlepper aus dem Stall gezogen, was nicht gerade eine Sternstunde für jeden Pferdeliebhaber/in ist und so manche Aktion mitgemacht, für die man ordentlich Arsch in der Hose gebraucht hat. Doch es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir unsere Pferde bis zu Ihrem Tod behalten und daher gehen wir diesen Weg gerne mit unseren Pferden. Wir freuen uns, wenn sie einen schönen Lebensabend auf unserem Hof haben und drücken uns nicht um die Verantwortung, wenn es dem Ende entgegen geht. Mit einer ordentlichen Portion Idealismus und einem enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand, kümmert sich das gesamte Team um unsere Oldies und  der beachtliche Publikumsverkehr auf unserem Hof kann jederzeit bestätigen, in welchem sehr guten Zustand unser gesamter Bestand an Oldies ist. 
Meine Schwester ist immer wenig begeistert, wenn ich hier von toten Pferden berichte. Ich denke aber, dass sie es verdient haben, dass man sich an sie erinnert und daher werde ich in den kommenden Wochen immer wieder ein paar Zeilen über die Lebensgeschichte unserer Oldies schreiben.  
Unsere Flugsvinn hatten auf jeden Fall ein sehr schönes und langes Leben bei uns!!! 
Mach‘s gut kleine Flugsvinn, die Zeit war schön mit dir. 


19. Februar 2018

Ich darf wieder reiten, bin ich froh!!! Seit rund 14 Tagen sitze ich wieder im Sattel und es geht schon ganz gut. Größere Aktionen gehen zwar noch nicht, es sind allerdings auch keine geplant. Nach unserem Winterschläfchen sind die Pferde noch nicht so fit und somit müssen wir erst mal keine Brötchen backen. Momentan sind wir daher bemüht, den Trainingsrückstand bei den Pferden zu verringern. Eigentlich wollten wir mit unseren Pferden im Winter ein lockeres Ausgleichtraining mit gemütlichen Ausritten und vielen gymnastizierenden Einheiten machen. Außerdem war geplant, an ein paar „Baustellen“ zu arbeiten, denn so eine Saison geht nicht spurlos an den Pferden vorbei und mit ein paar neuen Impulsen und Inhalten den Horizont von unseren Vierbeiner zu erweitern. Doch das Sauwetter und mein Ausfall haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und daher müssen wir noch einiges nachholen. Bei Sturm, Regen, Schnee und total aufgeweichten oder tiefgefrorenen Böden, auf dem Reitplatz und im Gelände, ist das allerdings gar nicht so einfach. Immerhin gab es beim Orkan vor kurzem keine Schäden, das ist schon mal beruhigend, doch der Reitbetrieb kommt bei so extremen Bedingungen leider total zum Erliegen. In der Regel nutzen wir die gewonne Zeit für Reparatur- und Renovierungsarbeiten. Momentan toben wir uns in unserem Gästehaus mit Streicharbeiten aus und an der Reitanlage arbeiten wir an neuen Raufen. Nebenbei sitzen wir jeden Tag viele Stunden am Computer. Neben dem normalen „Wahnsinn“ tüfteln wir noch immer an unseren Terminen. Zum einen sind bereits einzelne Ritte ausgebucht und daher mußten wir noch weitere Ersatztermine finden und zum anderen haben wir noch an den Terminen für unsere Jubiläumsveranstaltungen gearbeitet. Bislang planen wir unseren Burgwald-Trekking-Wanderreitcup 2018 am 06. Mai 2018 und einen „Tag der offenen Tür“ am 02. Juni 2018 durchzuführen. Bei unserem Wanderreit-Cup soll es einen Orientierungsritt und einen Trailparcours geben und beim „Tag der offenen Tür“ sind ein Schauprogramm und eine Hausmesse von unserer „Wanderreit-Truhe“ in Planung. Weitere Infos zu den beiden Veranstaltungen findet Ihr/Sie auf unserer Homepage auf der Seite „Termine 2018/Unsere Veranstaltungen“.

Geburtstagsmäßig habe ich schon vor ein paar Tagen vorgelegt und meinen 50 Geburtstag gefeiert. Meine Freunde/innen haben mir mit einer Überraschungsparty und einer Reise nach Island ein ganz  besonderes Geschenk gemacht. Eigentlich wollte ich meinen 50 Geburtstag ganz gemütlich im kleinen Rahmen feiern, doch es kam dann anders als erwartet. Vormittags wollte ich ein Läufchen machen und nachmittags einen Ausritt. Das Ganze sollte dann in einen gemütlichen Kaffeeklatsch mit den Mädels vom Stall und der Familie übergehen. Das es dann eine riesige Party gibt und die mich dann auch noch nach Island schicken, war dann der absolute Hammer. Nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt hatte, habe ich mich natürlich wahnsinnig über die schöne Feier und das tolle Geschenk gefreut. DANKESCHÖN noch einmal dafür!!!

Ich werde berichten, wie es in Island gewesen ist. 


01. Januar 2018

Ein frohes neues Jahr wünschen wir und hoffen, dass ihr gut reingerutscht seid.

Bei uns ist der Jahreswechsel halbwegs problemlos über die Bühne gegangen, doch das Ganze ist bei uns immer mit gemischten Gefühlen verbunden. Die Zeiten, in denen es große Sylvesterpartys in unserem Gästehaus gab, sind lange vorüber. Jetzt überwiegt die Sorge, dass es durch das Feuerwerk Probleme bei unseren Vierbeinern geben könnte. Eigentlich hält sich das Feuerwerk in unserem kleinen Dorf noch in Grenzen, doch es gibt auch bei uns einige „Feuerwerk-Fans“ und die Nerven ganz gewaltig. Daher gibt es bei uns zunächst ein gemütliches Abendessen und dann kümmern wir uns um unsere Pferde.  In der Regel werden überall die Lichter angemacht und es gibt zur Beruhigung einen Mitternachtssnack. Außerdem versuchen wir tagsüber möglichst alle Pferde zu bewegen, damit sie sich schon im Vorfeld ein bisschen ausgetobt haben. Dann kann man nur abwarten und hoffen, dass sie in Panik keine Zäune abräumen oder sich Stall- und Boxenabtrennungen irgendwie verletzen. Der Großteil der Pferde bleibt in der Regel relativ gelassen, nur einige spezielle Kandidaten machen uns jedes Jahr Sorgen und daher sind wir mit ein paar Mädels immer um Mitternacht am Stall. In diesem Jahr waren Franzi, Geli und ich das Team am Stall. Anna und Elsa waren außerdem noch unsere Telefonjoker, sollten es größere Probleme geben. An der Reitanlage mußten wir uns dann nur um ein paar panische Oldies kümmern und einen sogar aufhalftern und festhalten. Etwas problematischer war es dann schon bei unseren Zuchtpferden am Haus. Dort hatten es unsere beiden Hengste Hjalti und Alvitur  sowie diverse Zuchtstuten mit den rauschenden Sylvesterpartys unserer Nachbarn zu tun und damit natürlich auch mit einem Dauerbeschuss beim Feuerwerk. Das Resultat von dem Terror waren zerlegte Zäune und eine Fusion von den beiden Herden. Zum Glück blieben alle Pferde unverletzt und auch die Hengste haben sich nicht die Köpfe eingeschlagen.  Nachts um 2 Uhr haben wir noch Zäune repariert und die Herden wieder getrennt.

Ja, da waren wir schon stinksauer und genervt. Das man sich einfach ein paar Meter von den Pferden entfernt und da sein Feuerwerk abfeuert, ist leider offensichtlich nicht möglich. Schade eigentlich, da werden die Prioritäten wo anders gelegt.

Nach dem etwas holprigen Einstand ins neue Jahr, geht es hoffentlich etwas entspannter weiter. Schaun mer mal! 

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